WHS goes public value
Wie kann man aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen nachhaltig und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich lösen? Mit dieser Frage beschäftigt sich jährlich die Handelshochschule Leipzig mit dem Seminar Responsible Entrepreneurship for the Common Good, in dem am konkreten Beispiel untersucht wird, wie sich Gemeinwohl mit Unternehmertum verbinden lässt. Dafür stellen verschiedenste StartUp-Unternehmen ihre Konzepte vor, lassen sie kritisch evaluieren und gegebenenfalls auch verbessern. Und mittendrin: die WHS.
Seit 2019 haben wir als eines von drei Leipziger Gymnasien die Möglichkeit, fünf Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 11 im Rahmen der Bestenförderung zu diesem englischsprachigen Seminar zu entsenden, so dass sie in einer Kompaktwoche gemeinsam mit den StartUps und internationalen Studierenden Marketingkonzepte analysieren, Wirtschaftlichkeit bewerten und innovative Geschäftsmodelle entwickeln.
Im Zusammenhang mit diesem interdisziplinären Kurs wurde von der Handelshochschule Leipzig und dem Forum Gemeinwohl e.V. der Public Value Award ins Leben gerufen. Seit 2016 wird dieser Preis an Unternehmen vergeben, die sich in den Kategorien Wirtschaftlichkeit, Aufgabenerfüllung, Zusammenhalt, Lebensqualität und Moral einem kritischen Blick unterziehen und in all diesen Dimensionen punkten können. Die Jury besteht u.a. aus Vertretern der Handelshochschule Leipzig, erfahrenen Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik - UND - Schülerinnen und Schülern des Seminars. In diesem Jahr durften Hedy Winkler und Philipp Ruholl aus dem Jahrgang 12 für ihre besonderen Leistungen beim Workshop Teil dieses Gremiums sein und am 26.11.2024 mitentscheiden, wer den Preis gewinnt.
Im Weißen Saal der Kongresshalle pitchten die sieben Finalisten ihr StartUp und unterzogen sich dann einer kritischen Fragerunde der Jury und des Publikums. Die inhaltliche Vielfältigkeit zeigte sich dabei in Themen wie Energiespeicherung, Medizintechnik und Wiederbewaldung. Am Ende des interessanten Abends stand der Sieger fest: PRAMO MOLECULAR – ein Berliner Unternehmen, das sich die Downregulierung krankheitserregende Proteine zur Aufgabe gemacht hat und damit einen wichtigen Beitrag in der Krebsforschung und -heilung leisten möchte. Eine besondere Ehre fiel dabei auch unseren beiden angehenden Abiturienten zu: die Laudatio für das StartUp und die Gründerin hielten Hedy und Philipp. Wir danken der HHL Graduate School of Management und freuen uns, auch in den kommenden Jahren das Seminar zu unterstützen, unseren Jugendlichen so einen Einblick in gemeinwohlorientierte Unternehmen gewährleisten zu können und sie anzuregen, vielleicht irgendwann selbst die Welt mit einem StartUp nachhaltig zu verbessern.
Christina Asmus
stellvertretende Schulleiterin
Bilder von der Kompaktwoche und Final-Veranstaltung
© Jamie Zillmann & Christina Asmus